Imperial Tobacco

Imperial Tobacco Stakeholderbeirat, 16.7.2015, Schloß Wilhelminenberg

Hintergrund:
Seit Herbst 2012 wird Imperial Tobacco Austria von einem Trafikantenbeirat beraten, der sich aus rund 20 Trafikantinnen und Trafikanten aus ganz Österreich zusammensetzt.
Mehrmals im Jahr trifft sich die Geschäftsleitung mit dem Beirat, um gemeinsam an der Stärkung des österreichischen Tabakmarktes zu arbeiten und die Meinung des Beirats zu neuen Verkaufs- und Kommunikationsmaßnahmen zu erhalten.

Einzigartig in der Tabakbranche in Österreich steht dem Industrieunternehmen damit ein ständiges beratendes Gremium aus Kunden zur Seite.
In Zeiten immer stärker eingreifender Regulierung (Rauchverbote, Europäische Tabakprodukterichtlinie) aber auch dem komplexen Zusammenspiel der einzelnen Marktteilnehmer (Trafikanten, Industrie, Großhandel, Staat) ist die Zukunft des österreichischen Tabakmarktes gleichzeitig Chance und Herausforderung für alle Beteiligten.
Vor diesem Hintergrund liegt es im ursächlichen Interesse unserer Beiratsmitglieder die Meinungen und Einschätzungen aller Stakeholder aus erster Hand zu erfahren.
Diesem Wunsch ist Imperial Tobacco nachgekommen und hat im Rahmen einer Round Table Diskussion gemeinsam mit unseren Beiratsmitgliedern, Vertretern aus Industrie, Großhandel, der Politik und Verwaltung zum offenen Gedankenaustausch gebeten.

Veranstaltung:
Imperial Tobacco hat zum gemeinsamen Mittagessen und anschließender Round Table Diskussion am 16.7.2015 ins Schloß Wilhelminenberg eingeladen.
Alle eingeladenen Gäste sind der Einladung auch tatsächlich gefolgt: Tabakindustrie PMA – Stefan Pinter, JTI – Ralf-Wolfgang Lothert, BAT – Tino Zanirato, Großhandel tobaccoland – Manfred Knapp und Moosmayr – Gustav und Susanne Moosmayr, die ehemalige Chefin der Monopolverwaltung Tina Reisenbichler, die ihren Nachfolger, den sie künftig beraten wird, vertrat (er hat sich trotz ursprünglicher Zusage entschuldigt) sowie die Imperial Tobacco Beiratsmitglieder: Robert Fürnberg, Ingomar Seebacher, Barbara Mannsberger, Robert Huber, Martin Lebinger, Hannes Auer, Gerda und Willi Schedlberger und Josef Jankovic. Das Bundesgremium war durch Josef Prirschl und Andreas Schiefer (der ebenfalls Gründungsmitglied des Trafikantenbeirats ist) vertreten.

Folgende Themenbereiche wurden als die brennendsten Themen der Branche von den Beiratsmitgliedern identifiziert: Monopol und Struktur, Handelsspanne und Preisgestaltung, Schmuggel und Markt sowie die Vision von einer Trafik 2020.

Klares Bekenntnis zum Tabakmonopol
Das Tabakmonopol steht für keinen der Branchenplayer in Frage, vielmehr wird es in Zukunft darum gehen, das Monopol zu stärken und weiterzuentwickeln. Insbesondere die Industrie sieht aber ein Verteilungsproblem, der Kuchen sei groß genug, nur können nicht alle gleichermaßen gut davon leben, hier gilt es anzusetzen.

„Heiße Eisen“ rund um das Thema Monopol waren allerdings der Verkauf über Tankstellen und das Thema Verkaufsstelle versus Fachgeschäft. Für die Trafikanten geht es insbesondere um die Stärkung des Fachgeschäfts, nur hier können die Ziele des Monopols auch tatsächlich umgesetzt werden (Jugendschutz sowie soziale Aspekte). Laut Tina Reisenbichler hört man aus der Trafikantenschaft, man solle das Zigarettengeschäft von den Tankstellen abziehen. Sie halte das für "eine gefährliche Haltung", die auch dem Monopol schade, da sich hier mächtige Gegner gegen das Monopol stellen könnten (Ölkonzerne, Lebensmittelketten). Josef Prirschl schätzt überdies, dass rund 300 Trafikanten durch die Zurayonierung von Tankstellen ihre Existenzgrundlage sichern.

Bei den Tabakverkaufsstellen geht es hauptsächlich um Nachbesetzungen, hier wird von den Trafikanten gefordert, dass nur mehr befristete Verträge geschlossen werden. Tina Reisenbichler verwies darauf, dass bereits nur mehr 2-Jahresverträge gibt.

Handelsspanne –der ewige Kampf
Die Handelsspanne führte zu einer hitzigen Debatte, Industrie und Trafikantenschaft sehen das Thema traditionell höchst unterschiedlich. Bundesobmann Josef Prirschl sieht hier einen klaren Handlungsauftrag das Thema auf politscher Ebene voranzutreiben. Insbesondere das Finanzministerium muss mit ins Boot geholt werden. Stefan Pinter und Ralf-Wolfgang Lothert führten aus, dass die durchschnittliche Trafik in Österreich 2014 mehr verdient hat als im Jahr zuvor. Die Beiratsmitglieder Ingomar Seebacher und Robert Fürnberg wiesen aber deutlich darauf hin, dass durch die gestiegenen Kosten und die Preis- und Steuerpolitik bei weitem nicht mehr im Börserl bleibt.

Tino Zanirato, Geschäftsführer von BAT, brachte Relativierung in die Diskussion. Für ihn sei das "höchste Gut" der "stabile Gesamtmarkt in Österreich." Diese Rahmenbedingung stimmt ihn optimistisch, insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern. Offen bleibt allerdings für viele Anwesende, wie sich das generelle Rauchverbot 2018 auf den Gesamtmarkt auswirken wird.

Beim Schmuggel sind sich alle einig. Jede Zigarette, die aus dem Ausland in den österreichischen Markt zurückgeholt werden kann, hilft. Derzeit entgehen laut Josef Prirschl dem Staat durch den Schmuggel jährlich etwa 300 bis 400 Millionen Euro an Tabaksteuer. Fraglich bleiben allerdings die Ressourcen, die der österreichische Staat dafür zur Verfügung stellen will.
Insgesamt gäbe es natürlich noch viel Diskussionsbedarf, die Zeit ist wie im Flug vergangen und der Wunsch nach einer Wiederholung wurde bereits von einigen Teilnehmern geäußert. Lorant Dezsö von Imperial Tobacco, der als Geschäftsführer neben Österreich auch noch für Ungarn, Slowakei und die tschechische Republik verantwortlich ist, freut sich über das positive Feedback der Teilnehmer: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, die Branche an einen Tisch zu bringen. Letztendlich wollen wir alle in diesem Markt erfolgreich sein, das schaffen wir nur gemeinsam.“