Anbau & Ernte

Die Tabakpflanze entwickelt sich aus winzigen Samenkörnern.

12.000 von ihnen wiegen gerade ein Gramm. Für die Saat werden die Samen mit Wasser vermischt und in Saatbeete „eingegossen”. Nur so ist eine gleichmäßige Verteilung der Pflanzen sicherzustellen. Nach fünf bis sechs Wochen kommen dann die 16 bis 18 Zentimeter hohen Setzlinge vom Saatbeet auf die Felder, wo sie genügend Platz bekommen, um sich zur vollen Höhe von bis zu zwei Metern zu entwickeln. Auch dabei braucht die Pflanze ständig eine pflegende Hand. So muss die Erdkrume immer wieder aufgelockert werden, damit die Wurzeln mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Zwei bis drei Monate braucht der Tabak im Feld zum Reifen. Den Beginn der Ernte bestimmt der an der Färbung der Blätter und ihrer Zellstruktur ablesbare Reifegrad.

Der Burley unterscheidet sich in einem wichtigen Punkt von seinen „Artgenossen". Als einziger Tabak wird er als ganze Pflanze und nur in großen Anbaugebieten geerntet. Dagegen werden beim Virginia- und Orient-Tabak zuerst immer die unteren Blätter gepflückt, sodass sie in mehreren Stufen, der Blattreife folgend, geerntet werden. Erntezeit ist immer der Hochsommer, wenn die Sonne ihre ganze Kraft entfaltet. Allerdings beginnt die Ernte der Tabakblätter bereits in den frühen Morgenstunden noch vor Sonnenaufgang.

Zwar werden in den USA und in Kanada auch Maschinen eingesetzt, aber in den meisten Anbaugebieten ist die Tabakernte heute noch Handarbeit. Das gilt auch für die deutschen Tabakfelder in der Oberrheinischen Tiefebene, einem der ältesten Anbaugebiete Europas.